Was ist die Google Sandbox?
Die Google Sandbox ist eine Art Bewährungsphase, in der Google keinen oder kaum organischen Traffic zulässt. Ganz egal, wie gut der Content tatsächlich ist - es wird keine guten Platzierungen in den Suchergebnissen geben.
Dieser Effekt tritt vor allem bei neuen Webseite auf. Die Seite hat noch keine Autorität, keine große thematische Relevanz und keine Nutzer.
Da Google nur die bestmöglichen Ergebnisse zeigen möchte gibt es hier natürlich ein Risiko für sie. Das soll möglichst umgangen werden.
Es ist relativ leicht eins, zwei oder drei Pages zu gestalten. Die Frage ist doch, handelt es sich um eine qualitative Website oder sind hier Spammer am Werk?
Gerade an den Anfängen der Suchmaschinen waren Manipulationen sehr einfach möglich. Das soll sich jetzt durch die Sandbox nicht mehr lohnen.
Wenn die Webseite aus der Google Sandbox kommt werden einzelne Pages in den Rankings steigen. Ab jetzt werden immer mehr Impressionen erzielt.
Natürlich kann das am Anfang sehr frustrierend sein, denn man steckt viel Arbeit in die eigene Webseite und es gibt wirklich keine Resultate. Das ist besonders problematisch für Unternehmer, die z.B. eine SEO-Agentur einstellen, um die SEO-Strategie zu implementieren. Schließlich wollen sie etwas für ihr Geld bekommen!
Es ist deshalb sehr wichtig zu wissen, worum es hierbei geht und am Anfang keine zu hohe Erwartungshaltung zu haben.
Wie lange Dauert die Google Sandbox?
In der Regel geht man von drei bis sechs Monaten aus. Das ist aber auch abhängig von der Stärke der Konkurrenz.
Wenn du Content produzierst für geringes Suchvolumen und die Nische nicht sehr kompetitiv ist, dann sollte die Zeit in der Google Sandbox eher bei 3 Monaten liegen.
Mythen über die Sandbox
Es wird unter SEOs sehr stark diskutiert, wie man schnell aus der Google Sandbox herauskommt. Natürlich ist es sehr wichtig schnell Erfolge zu erzielen. Doch leider gibt es nur wenige Möglichkeiten etwas dagegen zu tun.
Im Bild sieht man trotz Autoritätsaufbau keinen Erfolg in den ersten Monaten. Danach geht es aber so richtig los!
Hartnäckig hält sich der Mythos, mit dem Aufbau von Backlinks schnell Erfolge zu erzielen. Doch Daten zeigen, dass dies nicht stimmt (siehe dieses Video für Beispiele).
Das heißt natürlich nicht, dass der Aufbau von Backlinks nicht sinnvoll ist. Denn sobald die Webseite aus der Google Sandbox kommt hilft eine erhöhte Domain-Autorität natürlich enorm weiter.
Dann munkelt man noch, dass Social Signals dabei helfen können schneller zu ranken. Diese liefern zwar direkt Traffic, was natürlich für das Business sinnvoll ist, helfen aber nicht per se dabei aus der Prüfungsphase von Google herauszukommen.
Dann gibt es noch die Theorie, dass das Domainalter einen Einfluss hat. Doch leider ist auch das nur eine Theorie.
Es lohnt sich auf jeden Fall nicht eine Domain zu kaufen, diese für einige Zeit liegen zu lassen und dann zu beginnen Inhalte zu publizieren.
Natürlich hat eine “reife” Domains einen Vorteil, solange sie schon etwas Relevanz hat. Das heißt es gibt viel Content zu einem Thema, die Seite hat echte Nutzer und es ist ein starkes Backlink-Profil vorhanden.
Was ist der offizielle Stand von Google?
Seit einem Google-Update im Jahr 2004 sind Sandbox-Effekte zu erkennen. Dennoch verleugnet Google offiziell, dass die Sandbox existiert.
Aus dem Statements von John Mueller ist aber klar zu erkennen, dass es einen Mechanismus geben muss.
In einem Google Webmaster Hangout sagte er (Übersetzung):
John Mueller von Google
"Was die Sandbox betrifft, so haben wir nicht wirklich diese klassische Sandbox, über die viele SEO´s in den vergangenen Jahren gesprochen haben. Wir haben eine Reihe von Algorithmen, die ähnlich aussehen könnten, aber das sind im Wesentlichen nur Algorithmen, die versuchen zu verstehen, wie diese Website zum Rest der vorhandenen Websites passt, die versuchen, für diese Suchanfragen zu ranken. [...] Am Anfang ist es immer etwas knifflig, wenn wir eine neue Website haben und wir nicht genau wissen, wo wir sie platzieren sollen."
Der letzte Satz zeigt, dass es schon diesen Effekt gibt. Es hört sich an, als ob es technischer Natur ist, also nicht explizit gewollt.
Nur spielt das im Endeffekt keine Rolle. Fakt ist: Die Google Sandbox ist real.
Sind nur neue Website betroffen?
Bisher haben wir nur darüber gesprochen, dass neue Websites betroffen sind. Der Effekt kann aber auch älteren Websites betreffen.
Das geschieht, wenn ein neuer Beitrag oder eine neue Page veröffentlicht wird.
Auch hier benötigt es meistens eine gewisse Phase bis ein gutes Ranking erzielt wird. Das ist ganz normal und du sollst dir keine Sorgen darüber machen.
Wege aus der Google Sandbox
Um aus der Google Sandbox zu kommen benötigt es eine hohe Autorität in einem bestimmten Sektor. Deshalb macht es sehr viel Sinn am Anfang klein zu beginnen. Also z.B. in einer spezifischen Nische.
Als Anwalt macht es Sinn sich im Anfang z.B. auf den Bereich Verkehrsrecht einzustellen. Mehr zu SEO für Anwälte findest du hier.
Als Foodblogger macht es vielleicht Sinn sich nur auf vegane Torten zu beschränken. Statt auf alle veganen Rezepte.
Das Ziel soll es also sein, in einer kurzen Zeit maximal viel guten und relevanten Content zu einem spezifischen Thema zu veröffentlichen.
So deckt deine Webseite einen kleinen Bereich sehr gut ab. Qualität geht hier vor.
Google kann somit verstehen, dass deine einzelnen Beiträge eine hohe Relevanz aufweisen. Das kannst du auch noch verbessern indem du interne Links strategisch einsetzt.
Hast du das Thema jetzt komplett abgedeckt, ist es an der Zeit deine Nische zu erweitern und eine neue Kategorie zu bearbeiten. Es macht wenig Sinn im Anfang über völlig verschiedene Themen zu schreiben.
Wie wird guter Content mit Chancen auf Rankings aufgebaut?
Natürlich solltest du nicht einfach los schreiben und x-beliebigen Content publizieren. Zunächst geht es darum herauszufinden, nach welchen Themen überhaupt gesucht wird.
Das geeignete Tool hierfür ist die Keyword-Recherche.
Der nächste Schritt ist es herauszufinden, was überhaupt die Suchintention ist. Es gibt ganz verschiedene Kategorien.
Ist es eine Produktseite, eine Kategorien-Seite, ein Ratgeber, ein Vergleichstest oder eine Dienstleistung-Seite? Wenn du hier das falsche Format wählst hast du sowieso keine Chance auf Google zu ranken.
Jetzt analysiere, wie viele Wörter die Top-Platzierungen in ihrer Page verwenden. Dein Ziel soll es sein, dich in einer ähnlichen Spannweite zu befinden.
Natürlich macht es Sinn etwas tiefgreifender zu sein, als die Konkurrenz. Das gleiche gilt auch für Bildern und Videos.
Ein Tipp am Rande: Wenn die Suchergebnisse Videos vorschlagen, ist es sinnvoll dafür auch ein YouTube-Video zu erstellen, denn dort zu ranken ist etwas leichter.
Welche Keywords solltest du dir aussuchen?
Um besonders schnell aus der Google Sandbox zu kommen solltest du Keywords ohne große Konkurrenz angehen.
Anstatt kurze und allgemeine Schlüsselthemen zu bearbeiten suche dir sogenannte “Longtail Keywords” aus.
Diese bestehen aus mehreren Wörtern und sind eher spezifisch. Dafür haben sie weniger Konkurrenz. Große Webseiten glauben oft nicht, dass es sich lohnt für diese Content zu erstellen.
Hier besteht demzufolge die größte Chance für neue Website-Betreiber. Wenn du dann einmal etabliert bist, kannst du dich natürlich auch an härtere Keywords trauen.
Mein Fazit
Die Google Sandbox ist real. Du solltest diesen Fakt einberechnen, damit du nicht nach einiger Zeit deine Motivation verlierst.
Webseiten zu bauen lohnt sich, wenn man es richtig macht. Leider geben zu viele Leute kurz vor Erreichen der Resultate auf.